Die Domestikation erfolgte wesentlich später als die des Kanarienvogels. Das Nachahmungstalent dieser Vogelart wurde zum ersten Mal 1780 von Tom Watling beschrieben, einem nach Australien verbannten Sträfling. Dieser hielt sich in seinem Haus in Port Jackson einen Wellensittich, der seinen Vorgesetzten, einen gewissen Dr. James White, zu dessen unsäglichem Erstaunen mit den Worten zu begrüssen pflegte: “Na, wie geht es uns denn so, Mr. White?”

1831 wurde in London erstmals ein ausgestZeichnung von Goulds 1851opfter Wellensittich ausgestellt, doch erst dem englischen Museumsexperten und Ornithologen John Gould gelang es im Jahre 1840, zwei Wellensittiche lebend nach England zu schaffen. Das Pärchen, das Gould mitbrachte, wurde von seinem Schwager Charles Coxen gepflegt, und bald stellte sich auch das erste Gelege ein. Von da an gelangten mehr und mehr Wellensittiche nach Europa, und 1860 wurden jährlich bereits bis zu 50 000 Vögel importiert.

1872 tauchten in Belgien die ersten gelben Vögel auf, 1878 die ersten reinblauen, und seitdem ist es zu zahllosen weiteren Farbmutationen gekommen, die die immense Beliebtheit begründen, der sich der Wellensittich heute weltweit erfreut. 

Der hellgrüne Wellensittich ist die Wildform dieser aus Australien stammenden Sittichart. Die ersten Farbmutationen tauchten Mitte des vorigen Jahrhunderts auf, und mittlerweile gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Färbungsformen, die allesamt wesentlich größer als ihre freilebenden Verwandten sind. Der Wellensittich ist nicht nur ein häufig gehaltener Schau- und Zuchtvogel; er ist mit einer in viele Milionen gehenden Population der international am weitesten verbreitete und beliebteste Stubenvogel überhaupt.