Ostern / Påsk

 

Eine alte Legende besagt, dass in Schweden die Frauen, die noch Ihren Liebsten erobern wollen, nachts heimlich an eine Quelle gehen um das Osterwasser zu holen.
Wenn die beim Holen kein Wort gesagt, und es dann auch noch geschafft haben, den schlafenden Liebling mit dem Wasser zu besprengen ohne dass er es merkt, dann steht dem Zukunftsglück nichts mehr im Wege.
Außerdem wird das Osterfest mit Feuerwerkskörpern und Lärm begrüßt.
Symbolisch werden die bösen Osterhexen am Osterfeuer verjagt.

Ostern (påsk) ist eines der wichtigsten christlichen Feste in Schweden. Auch heute noch werden Birkenzweige in der Wohnungen aufgestellt, die dann zum Fest grün werden. Auch werden wie bei uns in Schweden viele Eier gegessen. 
So feierte man früher Ostern

Zu Beginn war Ostern nur ein jüdisches Fest. Ostern heißt "pesach", auf hebräisch. Oder auch „Judarna“ denn nach alten Überlieferungen gab es schon in Ägypten vor mehreren tausend Jahren ein erste.„Judarna Fest“ . Mit der Ausbreitung des Christentums wurde Ostern auch zu einem christlichen Fest. Um das Jahr 1100 wurde Schweden christianisiert . Die damaligen katholischen Christen feierten Ostern, als Erinnerung an den Kreuztod von Jesus und an seine Wiederauferstehung. Die Christen bezeichnen „Jesus als das  Lamm Gottes,  dass zu Ostern geopfert wurde (daher die Oster-Lamm-Tradition) Das Osterfest fällt jedes Jahr immer auf verschiede Daten. Das Datum richtet sich nach dem Vollmond. Vom 20. März (Frühlingsanfang) an gerechnet fällt es auf den 1. Sonntag nach dem Vollmond. Ostern feiert man also immer im März oder April.
 

Am so genannten langen Samstag vor Ostern verkleiden sich die Schweden als Osterweiber: Sie rennen mit langen Röcken und Kopftüchern durch die Straßen und betteln an den Türen um Süßigkeiten.

Eier

 Im Frühjahr nach dem langen und dunklen Winter erwacht das Leben  in der Natur wieder. Viele Ostertraditionen sind damit verknüpft. Als Schweden von 1100- bis 1500 katholisch war, fastete man vor Ostern 40 Tage lang. Während der Fastenzeit durfte man weder Eier, Käse, Milch oder Fleisch essen. Da die Hühner im Frühjahr damit beginnen wieder Eier zu legen gab es zur Osterzeit viele Eier. Eier waren auch immer ein Symbol für Lebens-  bzw. Manneskraft.

Osterfeuer

Früher zündete man zu Ostern auch große Feuer an, um böse Geister und Hexen zu verscheuchen und um die Dunkelheit davon zu jagen. Manchmal hatte man auch besondere ”Osterknaller”, die man ins Feuer warf.  Man glaubte so die bösen Geister zu erschrecken und zu verjagen. Noch heute brennt man in Schweden Feuerwerk zu Ostern ab. Man räumte aber auch im Frühjahr die Gärten auf und verbrannte die alten Zweige und anderes Gerümpel ohne  Osterbrauch-Hintergrund.

Hexen und Teufel

Lange, bevor Schweden christlich wurde, gab es "weise Frauen" und die s.g. "klugen Greise" die Krankheiten und Wunden bei Menschen und Tieren heilen konnten. Oft glaubte das Volk, dass die klugen Greise und diese Frauen zaubern bzw. hexen konnten, so dass Menschen und Haustiere krank wurden oder dass sie ein Unglück ereilte. Man glaubte z.B. dass Hexen  den Kühen die Milch nehmen konnten. Sie verwandelten diese in einen „mjölkhare“ (Milchhasen) sagte man. Daraus ist später  wahrscheinlich der Osterhase geworden, der mit Ostereiern zu den Kindern kommt. Das Christentum sprach von der Dreifaltigkeit, von Gottvater, Jesus/Sohn Gottes)  und dem Heiligen Geist, aber auch vom Teufel und von der Hölle. Viele Menschen begannen zu glauben, dass die "weisen Frauen" und die Greise mit dem Teufel zusammen arbeiteten. Man nannte sie darum Hexen. Die katholische Kirche und auch später die protestantische - warnten die Menschen vor Hexen. Bald darauf begann die Kirche im Rahmen der Inquisition mit einer offiziellen Hexenjagd. Die Kirchenoberen glaubten, dass sie mit dem Teufel im Bunde seien. Die Kirche versuchte ihnen entsprechende Geständnisse abzupressen.  Viele wurden gefoltert, bis sie gestanden. Sie wurden danach auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Hexenprozesse begannen in Europa im 14. Jahrhundert. In Schweden waren die meisten Prozesse erst im 16. Jahrhundert. Die letzten Opfer wurden noch im Jahre 1757 gefoltert, weil sie die Hexerei zugegeben hatten.  Man glaubte, dass Hexen (Frauen und Männer) auf einem Besen am Gründonnerstag zu einem Fest beim Teufel in „Blåkulla“ ( Insel "Blaue Jungfrau" in der Ostsee im Kalmarsund zwischen dem Festland und der Insel Öland) geritten sind. Deshalb versteckte man vor den Ostertagen alle Besen, sodass niemand mit ihnen wegfliegen konnte. Zu Ostern kamen die Hexen dann zurückgeflogen, zum Beweis glaubten die Menschen zu hören, wie die Gebete rückwärts gelesen wurden. Auf dem Besenstiel saß auch  immer eine Katze. Die Katze war damals ein Symbol für den Teufel. Man glaubte auch, dass Hexen sich in Katzen verwandeln konnten. Es gibt sie immer noch, die "Hexen" zu Ostern, aber heute glaubt niemand mehr, dass sie gefährlich sind.

Osterreisig

Früher wurden Birkenzweige zu Karfreitag geschlagen Der Hausherr (Mann in Familie) schlug mit Birkenreisig die Kinder und die Dienerschaft zur Erinnerung daran wie Jesus am Kreuz gepeinigt worden war. Solch ein brutaler Brauch ist heute natürlich verboten. Diesen Brauch gab es schon zu heidnischen Zeiten, bevor das Christentum nach Schweden kam, man  schlug  sich gegenseitig mit grünem Birkenreisig weil es Glück und Fruchtbarkeit in die Familie bringen sollte.


So wird Ostern heute gefeiert.

Ostern beginnt mit dem Gründonnerstag. Viele haben dann einen kürzeren Arbeitstag, ungefähr so wie am Sonnabend. Die Kinder verkleiden sich und ziehen von Haus zu Haus. Manchmal gehen sie auch erst am Ostersamstag. Das ist regional unterschiedlich. Sie verkleiden sich mit langen Röcken und Schürzen. Um die Köpfe werden lange Schals gewickelt, die Lippen und Wangen werden rot bemalt. Sie nehmen einen Besen, an dem ein Topf befestigt ist, und ziehen von Haus zu Haus. Dort bekommen sie Süßigkeiten oder ein wenig Geld. Am Gründonnerstag stellt man die frischen Birkenzweige in einer Vase auf den Tisch. Die Zweige kauft man sich schon vorher, damit sie schon anfangen grün zu werden. In die Zweige  werden gelbe Hühnerfedern und bunt gefärbte Hühnereier gehängt. Viele Familien haben heutzutage natürlich auch noch einen zweiten Osterstrauch in der Wohnung stehen mit anderen Osterdekorationen und kleinen gelben Küken. Die Kinder basteln solche Sachen in ihrer Freizeit oder in den Kindergärten. Einige Familien mit Kindern ziehen Gras auf einem Tablett in den Wochen vor Ostern. Wenn das Gras gewachsen ist, setzen man kleine Küken und andere Osterdekorationen hinein. Karfreitag ist ein Feiertag. Nach christlichem Glauben starb an diesem Tag Jesus am Kreuz. In  früheren Zeiten war das ein Tag an dem alle Geschäfte geschlossenen hatten. Man durfte nicht tanzen und auch nicht ins Kino gehen.  Am Ostersonnabend wird ein besonderes Essen gekocht. Ei und Hering sind dabei die wichtigsten Speisen zu Ostern. Die Eier werden in verschiedenen Farben bemalt. Die einfachste und auch traditionellste  Art Farbe auf Eier zu bekommen, ist sie mit Zwiebelschale zusammen zu kochen. Sie werden rot, wenn man sie mit roter Zwiebelschale kocht. Goldbraun werden sie durch gelbe Zwiebelschale. Man kann sie aber auch mit einem Pinsel und Wasserfarbe bemalen, wenn sie gekocht sind. In den Geschäften kann man natürlich auch Spezialfarben kaufen die in das Wasser geschüttet werden, in dem die Eier dann gekocht werden. Viele Kinder spielen auch heute noch ein spezielles Spiel mit den gekochten Eiern. Das Spiel wird Eierpicken genannt. Dabei hält zum Beispiel  ein Kind  sein Ei in der Hand, und ein anderes schlägt seins dagegen. Man schlägt immer das „stumpfe Ende“ gegen das „stumpfe Ende“, oder das „spitze Ende“ gegen das andere „spitze Ende“. Verloren hat derjenige, dessen Ei dabei kaputt geht.

Die Kinder bekommen  die Ostereier am Ostersonnabend. Påskäggen1

Die Ostereier sind oft auch aus Pappe und mit Süßigkeiten gefüllt. Es können aber auch Spielsachen in diesen Eiern sein. Manchmal sind heute natürlich auch aus Schokolade. Osterhasen sind eine neue Tradition in Schweden. Diese Tradition kommt eigentlich aus Deutschland.