Kräftskiva

 

Ab dem zweiten Donnerstag im August bricht in Schweden jedes Jahr der Sturm auf die Flusskrebse los. Die Flusskrebs-Pest hat schon vor längerer Zeit dafür gesorgt, dass die Krebse aus den schwedischen Gewässern nahezu vollständig verschwunden sind. Daher wird der Bedarf mit Import-Krebsen aus der Türkei, China und Amerika gedeckt. Das tut jedoch der Stimmung keinen Abbruch und das Krebs-Essen gehört immer noch zu den beliebtesten Traditionen in Schweden.
Zur Kräftskiva wird vorher alles noch festlich geschmückt – dabei gehören Mond-Lampions genauso dazu, wie die bunten Papier-Hütchen, die man sich zum Krebsessen aufsetzt. Die Krebse werden in Dill-Wasser gekocht und dann mit Weiß- oder Knäckebrot und Butter verspeist. Dies alles erfordert jedoch ein wenig Routine und Geschicklichkeit. Es kann also durchaus passieren, dass die Schweden, die mit am Tisch sitzen, ein etwas höheres Tempo vorlegen. Aber keine Angst, nach einigen Krebsen wird es Ihnen dann auch schneller von der Hand gehen.
Getrunken wird Bier oder Wein – je nach Geschmack. Obligatorisch ist der Schnaps zwischendurch – am Ende des Abends kann hier ganz schön was zusammenkommen. Eine schwedische kräftskiva ist ein sehr heiteres, ausgelassenes Fest und wenn Sie die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen, sollten Sie diese unbedingt nutzen.
Da die Krebse und die dazugehörenden Getränke nicht ganz billig sind, ist es nicht unüblich, dass diese von den Gästen selbst mitgebracht werden. Insbesondere dann wenn es sich um ein größeres Fest handelt. In der Regel wird dies aber bei der Einladung deutlich gemacht. Fragen Sie im Zweifelsfall nach – das braucht Ihnen nicht peinlich zu sein. Peinlicher wäre es in jedem Fall, ohne Verpflegung dazustehen.